Von CAD zu BIM

Markus Schwarzbach, Partner bei Mögel & Schwarzbach Freie Architekten, lud uns in seinem Vortrag auf eine Reise von den Anfängen seiner architektonischen Planung im Studium am KIT bis heute ein.
Ende der 90er war das Zeichnen mit dem Tuschestift gang und gäbe an den Hochschulen. Nur langsam fand der Computer mit CAD-Programmen Einzug in die architektonische Arbeitswelt. Einer der Vorreiter seinerzeit war das Institut für industrielle Bauproduktion (ifib) an der Universität Karlsruhe (heute Fachgebiet Building Lifecycle Management). Unter Prof. Niklaus Kohler (Nachfolger von Prof. Fritz Haller) am ifib wurde die CAD-Lehre im Architekturstudium verankert. Auch Markus Schwarzbach profitierte als Mitarbeiter am ifib vom Know How des Instituts sowie der vorhandenen Infrastruktur.
Seine berufliche Karriere startete er nach Abschluss seines Studiums 2002 bei lederer ragnarsdóttir oei. In Stuttgart lernte Herr Schwarzbach viel im Bereich Gebäudegestaltung, der technologische Aspekt die Bauten in CAD vorzuplanen, stand allerdings nicht im Vordergrund der Planungsmethodik.
Dies änderte sich 2007 nach seinem Wechsel ins Büro von Santiago Calatrava in Zürich. Herr Schwarzbach bearbeitete bis 2014 federführend weltweit zahlreiche Brückenneubauten und konnte sein technologisches Wissen gewinnbringend einbringen. Durch die softwaretechnische Vorplanung der Brücken wurde es möglich, die Genauigkeit in der Ausführung deutlich zu steigern. Simulationen der individuellen Calatrava-Entwürfe wiesen die Baubarkeit der Konstruktionen nach, wobei das Design-Modell mit dem Rechen-Modell der Tragwerksplaner im Büro Santiago Calatrava sehr eng verknüpft war. Das Büro Calatrava nutzte für die Modellierung der Freiformflächen eine Software aus dem Bereich des Produktdesigns. BIM-Software wurde in Zürich vor einigen Jahren für reine Hochbauentwürfe eingeführt.
2014 zog es Herrn Schwarzbach als Partner des Architekturbüros Mögel & Schwarzbach zurück nach Stuttgart. Hier forcierte er die Einführung eines koheränten BIM-Systems für die Planung und Unterstützung der Ausführung.
In ersten Projekten wurden bereits Erfolge der BIM-Planung deutlich:
deutlich weniger Nachträge und damit eingehaltene Budgets und Bauzeiten bedeuten zufriedene Bauherren und damit zukünftig weitere Aufträge.
Aktuell bearbeitet das Büro gemeinsam mit HMS-Architekten aus Ludwigsburg zusammen an einem Hotelneubau in Heilbronn, welcher unter den Vorgaben einer „closed“-BIM Planung gestartet ist und sich momentan in der Ausführung durch Wolff & Müller befindet. Viele Aspekte in BIM-Projekten müssen noch im Einzelnen geklärt werden, da bei aller Euphorie BIM-Planung immer noch Pionierarbeit bedeutet. Die Vorteile von BIM in der Praxis überzeugen aber auch jetzt schon. Somit sieht sich Markus Schwarzbach mit seinem Büro auf dem richtigen Weg in eine erfolgreiche Zukunft.